Kurzes Time-to-Market sichert wirtschaftlichen Erfolg

Thomas Kommerell

Im Interview: Herr Thomas Kommerell, Leiter Wholesale Operations bei der Vodafone GmbH

Brand-Reseller agieren in einem hart umkämpften Markt. Sie punkten beim Endkunden gezielt mit bedarfsgerechten Tarifmodellen, Web-basierten Services und einer optimalen Betreuung bei Fragen oder Reklamationen. Ihre Ansprüche sind entsprechend: Benötigt werden innovative, flexible und in hohem Maße automatisierte Lösungen, die alle branchenspezifischen Anforderungen erfüllen. Nur so ist es ihnen möglich, schnell und ohne großen Aufwand auf neue Technologien, aktuelle Trends oder grundlegende Kundenforderungen zu reagieren. Sind dabei die richtigen Partner im Boot, können sie die Dynamik des Marktes zum eigenen Vorteil nutzen.

Alexander Kaczmarek: Herr Kommerell, Wholesale ist natürlich ein in der TK-Branche bekannter Begriff, ebenfalls die Aufgaben einer Wholesale Abteilung. Was genau macht nun aber die Fachabteilung Wholesale Operations (WXO), die Sie ja konkret veranworten?

Thomas Kommerell: Wir verantworten bei Vodafone die vollständige Implementierung und den Betrieb aller sogenannten Branded Reseller Produkte sowie unsere Zweitmarke otelo. Branded Reseller sind Produkte wie zum Beispiel EDEKAmobil, Bildmobil, FYVE, RossmannMobil oder Mowotel, die wir über unsere Partner vermarkten. Dabei kümmern wir uns um den kompletten Kunden Life Cycle, angefangen vom Verkauf am POS oder Online, über Logistik, Billing und Kundenservice bis hin zum Kampagnenmanagement und Reporting.

Was sind die speziellen Herausforderungen, mit denen WXO hier konfrontiert wird?

Wir sind hier in einem hart umkämpften Markt unterwegs, wo es darauf ankommt, mit sehr kurzen Implementierungszeiten neue Produkte in den Markt zu bekommen und Änderungen sehr schnell und kostengünstig realisieren zu können. Die Anforderungen sind dabei sehr unterschiedlich pro Brand-Partner, d.h. wir schaffen hier sehr individuelle und durchgängig gebrandete Lösungen, welche für die jeweiligen spezifischen Vertriebskanäle und Zielgruppen unserer Brandpartner angepasst realisiert werden.

Bei diesen umfangreichen Prozessen, wie bleibt dabei Ihre IT-Landschaft beherrschbar und wie stellt sich WXO auf, um für diese Herausforderungen gerüstet zu sein?

Aus der Historie heraus haben wir als ursprünglich eigenständige GmbH eine eigene technische Plattform für das Kundenmanagement, die spezifisch für diese Herausforderungen entwickelt wurde. Darüber hinaus arbeiten wir sehr stark im Verbund mit flexiblen Dienstleistern, wo wir bestimmte Leistungen auch als Managed Service einkaufen und einbinden, wie z. B. die KONZEPTUM Provisions-Engine für otelo. Das ermöglicht es uns schnell zu agieren und verschafft uns auch den nötigen Freiraum, flexibel auf unsere Geschäftsentwicklung reagieren zu können. Der Launch des Postpaid-Portfolios von otelo zur IFA im letzten Jahr war dafür ein gutes Beispiel. Hier konnten wir Themen wie Händlerportal und Provisionsabrechnung in einem extrem kurzen Zeitfenster umsetzen.

Sie setzen bei Ihren Partnern u. a. auf mittelständische Anbieter. Welche Eigenschaften muss ein solcher Dienstleister erfüllen, um Ihr Vertrauen zu gewinnen?

Wir setzen hier grundsätzlich auf langjährige Zusammenarbeit, d.h. ein Dienstleister wie KONZEPTUM muss natürlich grundsätzlich die Anforderungen erfüllen, die Vodafone an seine Lieferanten stellt. Darüber hinaus sind für uns vor allem Flexibilität und Schnelligkeit die wichtigsten Kriterien, sowie die Fähigkeit, eine sehr gute Qualität zu angemessenen Kosten zu produzieren.

Persönliches:

Wie alt sind Sie?

Im April sind es 50 Jahre geworden.

In welcher Stadt leben Sie?

Düsseldorf

Auf welche Berufserfahrung blicken Sie zurück?

Zuerst tätig in einem internationalen Beratungsunternehmen, dann der Wechsel in die Telekommunikation und zum Hersteller Ericsson. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des MVNO allMobility GmbH und seit 2010 Vodafone GmbH, Bereich Wholesale.

Wenn der Stress doch mal zu viel wird, womit lenken Sie sich in Ihrer Freizeit ab?

Ganz wichtig ist mir natürlich die Familie mit meinen beiden Töchtern. Ansonsten am liebsten mit Sport, vor allem Tennis (dieses Jahr erstmals als Benjamin in meiner Herren-50-Mannschaft) und Fußball (mit meiner Hobbymannschaft in der legendären Lohausen-Liga in Düsseldorf).

Was bevorzugen Sie zum Frühstück: Marmelade oder Wurst?

Wenn ich zwischen beiden entscheiden muss: Wurst! Morgens süß essen ist nicht so mein Fall.

Wo trifft man Sie im Urlaub: Mallorca oder Schwarzwald?

Auf jeden Fall in der Sonne, also dann wohl eher Mallorca. Ich bin allerdings ein großer Italien-Fan und eher dort in den Ferienzeiten unterwegs.

Was sehen Sie sich im Fernsehen an: Tatort oder Voice-of-Germany?

Bin mehr der „Serien-Junkie“ … Homeland, Mentalist, House of cards oder in der Richtung. Voice-of-Germany geht bei mir gar nicht, dann eher Tatort … am liebsten Münster 😉

Ihr Smartphone: Apple oder Samsung?

HTC One, davor Samsung. Aber ein Apple iPad habe ich als Tablet ebenfalls in Nutzung.

Was bevorzugen Sie in Ihrer Freizeit: Theater oder Kino?

Kino!!

Abschließend, welches Erlebnis werden Sie nie vergessen?

Oh, da gibt es viele . . . aber mit Abstand die Geburt meiner beiden großartigen Töchter.

Alexander Kaczmarek: Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Kommerell für seine interessanten Ausführungen und persönlichen Einblicke.